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Controlling im Wandel: Wie Governance Leader die Rolle als Business Partner ergänzen

02.11.2022 | Blog, Planung

Mit Digitalisierung und Zunahme der dem Controlling zur Verfügung stehenden Daten wandelt sich auch das Berufsbild des Controllers. Zu den klassischen Aufgaben gesellen sich neue wie die Auswahl relevanter Informationen aus Big Data. Bei Themen wie Datensicherheit und -qualität, aber auch der Frage nach möglichen Datenquellen verlangt das Profil des Controllers ein Upgrade zum Governance Leader. Was sich hinter dem Begriff verbirgt und wie sich die Rolle mit der als Business Partner ergänzt, haben wir untersucht.

Ein umfassender Überblick zu den vorhandenen Daten und Standards in ihrer Verarbeitung, also schlussendlich die Verwendung entscheidungsrelevanter Informationen und damit die Stärkung der Geschäftsführung bei der Realisierung aller angedachten Maßnahmen: In einer vernetzten, immer volatiler werdenden globalisierten und digitalisierten Welt unerlässliche Rahmenbedingungen.

Neben weiterhin gefragtem kaufmännischem Fachwissen brauchen Sie als Controller mittlerweile weitaus mehr, noch vor wenigen Jahren ungeahnte Kompetenzen. Stichwort: Big Data. Und hier kommt die Erweiterung der Aufgaben eines Controllers als Governance Leader ins Spiel – abgeleitet vom englischen Verb „govern“; zu Deutsch so viel wie bestimmen, steuern.

Unternehmensweite Standards schaffen

Konkret definiert sich die Rolle als Governance Leader maßgeblich dadurch, dass Sie unternehmensweite Richtlinien und Standards für Planung und Reporting entwerfen, dokumentieren sowie überwachen.

Denn neben der Filterung der Datenflut auf wirklich entscheidungsrelevante Informationen und Vorgaben für den allgemeinen Umgang mit Big Data samt der Definition passender Quellen und Systeme steht die Schaffung interner Standards für Forecasts, Kennzahlen und Budgetierungspläne im Mittelpunkt. Damit beugen Sie dem unerfreulichen Fall vor, dass eine inkonsistente oder im schlimmsten Fall widersprüchliche Datenlage entsteht.

Der Tipp: Sorgen Sie dafür, dass das Controlling mit klaren Impulsen zur Erarbeitung oder Veränderung von Datenstrukturen, Analysen und Prozessen beiträgt.

Was einen Governance Leader ausmacht

Dafür ist es unumgänglich, dass Sie neben ausreichendem Know-how in den klassischen Feldern des Controllings und tiefem Wissen über Ihr Unternehmen mitsamt seiner Branche Technologie- und Analyse-Kompetenzen mitbringen; vor allem in den Bereichen Datenschutz, -sicherheit und -kompatibilität.

Zu Ihrer Expertise in Finanzen und Controlling inklusive Kenntnissen über finanzielle und nicht-finanzielle Kennzahlen sollten sich, da die Arbeit eines Governance Leaders auch eine Führungsrolle beinhaltet, dazu gewisse persönliche Stärken gesellen – für Kommunikation und die Gestaltung der Zusammenarbeit; also unter anderem analytisches und kritisches Denken, die Fähigkeit zur Reflexion, aber auch ein lösungsorientierter Ansatz bei Problemen.

Die Ergänzung zum Business Partner

Die Entwicklung geht immer mehr dahin, dass das Controlling davon abrückt, sich ausschließlich auf rein finanzielle Ergebnisse zu konzentrieren. Wie bei der Rolle als Business Partner sind auch bei der als Governance Leader strategisches Denken und Handeln sowie Führungsqualitäten eine Voraussetzung, um die Geschäftsführung erfolgreich bei Entscheidungen unterstützen zu können.

Die Beteiligung an der Umsetzung einzelner Strategien nimmt bei beiden Aufgabenbereichen des Controllings zu; so überschneiden sich denn auch die Kompetenzen, die als Governance Leader und Business Partner nötig sind.

Datenkonsistenz macht Blick für Chancen frei

Als Grundlage für die Realisierung beider Konzepte ist die Unternehmensleitung gut beraten, unternehmensweit einen einheitlichen Maßstab dafür zu schaffen, was einen erfolgreichen Business Partner bzw. Governance Leader ausmacht, wo genau seine Kompetenzen liegen und wo sie enden. Generell bedingen sich beide Rollen gegenseitig, greifen ineinander über.

Der Governance Leader ist für Datenkonsistenz und deren zielführende Aufbereitung zuständig; auf dieser Grundlage wiederum baut die Arbeit des Controllers als Business Partner auf. Denn erst auf diesem Weg gelangt der Business Partner an tatsächlich entscheidungsrelevante Daten, um die Unternehmensleitung adäquat beraten zu können, sodass dort bei riskanten Entscheidungen der Blick frei ist für mögliche Chancen und Risiken.

Aufgaben klar zuweisen

Zur Klarstellung: Exakt trennen lassen sich beide Rollen kaum, dennoch empfiehlt es sich, für ein differenziertes Rollenkonzept und eindeutige Aufgabenzuweisungen zu sorgen. Im Alltag sollten Controller sowohl als Governance Leader als auch als Business Partner im Übrigen nicht auf die Unterstützung passender Software für die Finanzplanung und Datenaufbereitung verzichten, die auch rollierende Forecasts ermöglicht.

Diese schließen als vorwärts gerichtetes Steuerungsinstrument immerhin die Lücke zwischen Planwerten aus der Vergangenheit und dem aktuellen Reporting. Zudem senken Sie durch Softwareeinsatz den manuellen Aufwand in allen Planungsschritten auf ein Minimum.

Risiken frühzeitig identifizieren

Der Vorteil: Verwenden Sie Forecasts, erkennen Sie Abweichungen von der Planung umgehend. Das richtige Tool ermöglicht durchgängige Simulationen und Alternativpläne für verschiedene Szenarien, die Sie als Frühwarnsystem in die Lage versetzen, Risiken schon vor ihrem Entstehen einzuschätzen, sodass Sie Ihre Vorgaben und Pläne anpassen können.

Digitalisierung verändert das Controlling

Festzuhalten bleibt: Die Analyse der vorhandenen Informationen fürs Controlling hat sich in den vergangenen Jahren radikal gewandelt, ebenso der Aufwand für ihre Einteilung in verschiedene Qualitätsklassen und die Herausforderungen, angesichts wachsender Datenmengen für Konsistenz zu sorgen.

Fazit: Zeitgemäßes Controlling braucht moderne Planungssoftware

Mit dem Siegeszug der Digitalisierung und dem Aufkommen vermehrter Möglichkeiten der Datenbeschaffung hat sich fraglos auch das Berufsbild des Controllers verändert. Neue Rollen wie die des Governance Leaders sind entstanden, bauen aber teilweise auf bereits vorhandenen wie der des Business Partners auf und ergänzen sich gegenseitig.

Um den Herausforderungen weiter gerecht werden zu können und die Unternehmensleitung zielführend bei Entscheidungen zu unterstützen, sind Softwarelösungen aus dem Alltag im Controlling nicht mehr wegzudenken. Ohne ein modernes Planungs- und Strategietool lässt es sich kaum mehr bewerkstelligen, wirklich entscheidungsrelevante Daten zu sammeln, auszuwerten und für die Geschäftsführung bereitzustellen.